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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 1 - S. 67

1911 - Leipzig : Freytag
67 Stück des Königreiches Württemberg mit der wichtigen Festung Ulm an der Donau, die hier schiffbar wird. Den Hauptteil besitzt das Königreich Bayern. Am Lech liegt die Stadt Augsburg, deren Handelshäuser (besonders die Familien Welser und Fugger) im Mittelalter den Haupthandel mit Kolonialwaren von Ostindien in der Hand hatten. Ulm und Augsburg haben zwar nicht mehr die Bedeutung wie in alter Zeit, sind aber wichtig, weil dort die Hochebene von der großen ostwestlichen Straße getroffen wird, auf der jetzt der Expreßzug von Paris nach Konstantinopel fährt. Über Augsburg geht seit alter Zeit die Fort- setzung der Brennerstraße nach N. Der Lech scheidet den schwäbischen Volksstamm von dem bayrischen. Im Königreich Bayern haben die beiden Bezirke Oberbayern und Niederbayern Anteil an dem Alpenvorlande. Hier liegt an der Isar Bayerns Hauptstadt München in reizloser Lage, aber geschmückt mit schönen Gebäuden und Heimatstätte einer bedeutenden Malerschule. Die kühlen Keller in dem Boden des Vorlandes haben München außerdem zum Hauptplatze für Bierbrauerei gemacht. Nördlich von München schützt die Festung Ingolstadt den Donauübergang. Weiter abwärts an der Donau liegt das alte Regensburg. Von hier aus tritt der Bayrische Wald an die Donau heran, die nun zwischen waldigen und bergigen Ufern dahinströmt; stellenweise ist hier das Tal den schönsten Gegenden des Rheines ähnlich. Von Regens- burg abwärts hat die Donau einen regelmäßigen Dampferverkehr. An der Mündung des Inn liegt Passau, ein Haupthandelsplatz für das auf dem Inn herabgeflößte Holz. Da das deutsche Alpenvorland von einer wichtigen ostwestlichen und mehreren nordsüdlichen Straßen durchschnitten wild, hat es für den Verkehr eine große Bedeutung, während der nördlich von der Donau gelegene Teil, die rauhe und weniger fruchtbare Oberpfalz, geringere Wichtigkeit hat; sie ist deshalb meist auf Gewerbtätigkeit angewiesen. 4. Das Südwestdeutsche Becken. Teile. An das Alpenvorland schließt sich nach N. das Deutsche Mittel- gebirge an. Wir scheiden es in einen nördlichen und einen südlichen Teil, die durch einen ziemlich gleichmäßig verlaufenden Kamm voneinander getrennt werden, den Deutschen Mittelgebirgskamm. Der südliche Teil des Mittelgebirges umfaßt im W. das Südwestdeutsche Becken, und hieran schließt sich die Oberrheinische Tiefebene. a) Westlich des Böhmerwaldes und des Bayrischen Waldes liegt das Süd- westdeutsche Becken. 1. Es wird im S. begrenzt von dem Juragebirge, das sich als Fortsetzung des Schweizer Jura vom Rheine bis zum Fichtelgebirge hinzieht. Der Jura besteht aus kalkigem Gestein, welches das Wasser leicht durchläßt. Deshalb sind die flachen Höhen öde und wenig fruchtbar; das Gebirge ist mit Höhlen durchsetzt und am Sockel des Gebirges treten starke Quellen heraus. Die Täler sind meist mit schönen Buchenwaldungen erfüllt, auf den Vor- sprüngen des Gebirges sieht man Burgtrümmer in großer Zahl. Unter ihnen befinden sich der Hohenstaufen und der wieder aufgebaute Hohenzollern, die Stammsitze zweier deutscher Kaiserhäuser. (Fig. 37.) Von der Donau her steigt das Gebirge allmählich an, nach N. fällt es steiler 5*

2. Teil 1 - S. 69

1911 - Leipzig : Freytag
69 prächtigen Wäldern und allerlei Bodenschätzen, aber auch stellenweise bedeckt mit Moor. In ihm kreuzen sich die Hauptrichtungen der Deutschen Mittelgebirge, von denen ein Teil südöstlich, ein anderer nordöstlich verläuft. Darum ist das kleine Gebirge auch der Quellort von vier Flüssen, die sich nach vier Himmels- richtungen ergießen ; die Eger und Saale zur Elbe, die Naab zur Donau und der Main zum Rhein. Der Main wird durch viele entgegenstehende Bergmassen zu Krümmungen gezwungen, namentlich muß er kurz vor seiner Mündung in einem großen Viereck den Spessart umströmen. Seinen größten Nebenfluß empfängt er auf der linken Seite, die Rednitz, die durch den Ludwigskanal mit der Altmühl verbunden ist und so den Verkehr zwischen Rhein und Donau ermöglicht. Fig. 38. Nürnberg. Graben und Burg. (Nach einer Photographie der Neuen photographischen Gesellschaft, Berlin.) Auch das Maingebiet ist gut angebaut und besonders reich an Korn und Wein. Es gehört fast vollständig zum Königreiche Bayern und bildet die Bezirke Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken. In Oberfranken liegt die alte Bischofsstadt Bamberg innerhalb einer reich mit Gemüsen angebauten Gegend. Die Hauptstadt von Mittelfranken ist das seit dem Mittelalter durch Kunst und Kunstgewerbe berühmte Nürnberg, der Kreuzungs- punkt der von den Alpen nordwärts und der vom Böhmerwalde westwärts führenden Straßen. Die alte freie Reichsstadt ist auch heute noch reich an alten Gebäuden und Kunstschätzen. (Fig. 38.) Unterfranken hat besonders viel Weinbau. Seine Hauptstadt ist der alte Bischofssitz Würzburg, an dessen Bergen der berühmte Steinwein gedeiht. 2. Das Schwäbisch-Fränkische Stufenland steigt westwärts allmählich zum Schwarzwald und Odenwald auf. Beide hingen in früheren Zeiten mit dem Wasgen- walde und mit dem Hardtgebirge zusammen, aber das mittlere Stück brach ein

3. Für die unteren Klassen - S. 66

1897 - Leipzig : Freytag
66 Europa. Sein* ^^^öene das Thal des Mains sich öffnet und zugleich der Verkehr auf Tief-' dem Rheine einen Weg nach dem Meere findet, entwickelten sich die beiden ebene. Großstädte Mainz und Frankfurt a. M. Jenes ist zugleich Festung, während diefes zweifellos die erste Handelsstadt des ganzen Gebietes ist. Am Rhein aufwärts treffen wir in Mannheim und Ludwigs- Hafen zwei weitere wichtige Handels- und Fabrikorte. In der Rhein ebene liegt die Hauptstadt des Großherzogtums Hessen, Darmstadt, und die des Großherzogtums Baden, Karlsruhe. Weiter befinden sich hier die Universitätsstädte Heidelberg in herrlicher Lage am Neckar und Freiburg am Fuße des südlichen Schwarzwaldes. Westlich des Rheins ist das starkbefestigte Straß bürg seit 1871 neu aufgeblüht. Es besitzt eine Universität. Auf diesem linksrheinischen Gebiet ist unfern des Rhein- knies Mühlhausen der Mittelpunkt einer lebhaften Banmwollenweberei geworden. In der Haardt gedeiht vortrefflicher Wein. Lothrin- D'ie Lothringer Ebene ist ein weniger fruchtbares Land; sie ist darum Ebene. Ullr dünn bevölkert. Der bedeutendste Ort ist Metz an der Mosel, das zum Schutz der deutschen Grenze stark befestigt ist. § 92. Dichter besiedelt ist dagegen wieder der Osten Südwestdeutschlands, «chwä- Namentlich im schwäbischen Becken, wo die fleißigen und rührigen Schwa Becken, den wohnen, finden wir viele blühende Gemeinwesen. Voran steht Stntt g a r t, die Hauptstadt des Königreichs Württemberg, bedeutend durch Handel und Gewerbthätigkeit. Die Wissenschaft hat in der Universität Tübingen eine Pslegstätte erhalten. Im unteren Neckargebiete wird viel Obst und Wein gebaut. Jenseits des Jura bildet Konstanz am Bodensee einen wichtigen Verkehrsmittelpunkt. Fränki- Der Ackerbau ist auch in dem fränkischen Becken am Main und Bnien. seinen Nebenflüssen die Hauptnahrungsquelle der Bewohner. Nur N ü r u b e r g an der Pegnitz blüht seit dem Mittelalter durch Gewerbefleiß. Auch das nahe dabei gelegene Fürth ist hauptsächlich Fabrikstadt. Dagegen ent- wickelte sich Bamberg am Main als Mittelpunkt eines Gemüse- und Hopfenbaugebietes. Wichtige Ackerbaustädte sind auch Ansbach an der Rezat, die Uni- versität Erlangen an der Rednitz und Bayreuth am roten Main. Im fränkischen Weingebiet liegt Würz bürg mit einer Universität. Am Main abwärts treffen wir Asch äffen bürg, das eine hervorragende Forst- akademie besitzt. § 93. Das durch seine Gebirge in mehrere Landschaften gegliederte Südwest- Staaten, deutschlaud zeigt politisch ein ziemlich buntes Bild. Während der Geschichte wohner. sind hier eine Reihe von Staaten entstanden, die sich in ihren Grenzen keineswegs den natürlichen Landschaften anpassen.

4. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 38

1896 - Leipzig : Freytag
38 Europa. lungen haben als Kurorte und Sommerfrischen einen großen Ruf erlangt, namentlich das reizend gelegene Berchtesgaden, das auch große Holz- fchnitzereien besitzt. Die starken Festungen Ulm, Passau und Ingolstadt gemahnen uns an die strategische Bedeutung der oberdeutschen Hochebene. Für kriegerische Unternehmungen ist sie ebeufalls ein Durchzugsland, und mancher heiße Kampf ist hier ansgefochten worden. Auf dem Lechfelde schlug Kaiser Otto I. 955 die Ungarn. Ingolstadt ist außerdem Eisenbahnknotenpunkt an einem wichtigen Übergang über die Donau. Polt- Au dem Alpenvorland haben von den deutschen Staaten das Königreich Verhält- Württemberg und das Königreich Bayern mit den Kreisen Schwaben, msse. Ober- und Niederbayern und der Oberpfalz sowie in kleinen Gebieten Baden und das preußische Hoheuzolleru teil. Das füdwestdtntsche Gtliirgsland. § 25. Nordwestlich vom Alpenvorland breitet sich das südwestdentsche Gebirgs- Glie- land aus, das im Norden bis an das mitteldeutsche Gebirgslaud heran- dcrung. Osten und Südosten durch die Höhen des deutschen Jura begrenzt wird und im Westen bis zu dem französischen Bergland sich erstreckt. In der Mitte desselben liegt die breite oberrheinische Tiesebene, zu beiden Seiten begleitet von den Gebirgen Schwarz wald-Odenwald und Wasgau-Haardt; an diese lagern sich nach Osten und Westen zwei Stufenlandschaften an, das schwäbisch-sränkische Becken und die Lothringer Ebene. Ent- Steil steigen heute die Gebirgszüge zu beiden Seiten der oberrheinischen stehung. (gßene Qu^ cvn geologischer Vergangenheit bildeten sie ein geschlossenes Gebirgsland. Dann begann gleichzeitig mit dem Aufbau der Alpen der Boden in Schollen zu zerreißen, die zum Teil längs der Spalten in die Tiefe sanken. Dadurch entstand schließlich die oberrheinische Tiefebene als ein Grabeneinbruch zwischen zwei stehen gebliebenen Horstgebirgen. Die tiefe Senkung nahm lange Zeit ein See ein, der später durch Flußschotter ausgefüllt wurde und durch den sich schließlich der Rhein einen Weg nach Norden bahnte. An die gewaltigen Bewegungen der Erdrinde in Südwest- deutschend gemahnen uns die zahlreichen Spuren vulkanischer Thätigkeit. Mitten in der Rheinebene erhebt sich die vulkanische Kuppe des Kaiser- stuh ls, und ebenso steigen am Rand des Jura aus den schroffen Kalkbergen vielfach abgerundete Berge vulkanischen Gesteins auf. Auch die Landschaften westlich und östlich von Wasgau und Schwarz- Wald siud abgesunkene Schollen unserer Erdrinde. Sie senkten sich aber nicht gleichmäßig, sondern staffelartig in mehreren Absätzen, wodurch diese Gebiete als Stufenlaudschasteu erscheine«.

5. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 48

1896 - Leipzig : Freytag
48 Europa. der rauhen Alb ist ganz ohne größere Siedlungen. Nur da, wo der schwäbische Jura von Flüssen durchbrochen wird, haben sich an den natür- lichen Übergangsstellen Städte entwickelt, so Donaueschingen an der Donau, und Nördlingen in dem fruchtbaren Ries, das durch die Wörnitz zur Donau entwässert wird. An der Donau liegt auch Sigmaringen, die Hauptstadt des preußischen Hohenzollern. Über den südlichsten Teil des schwäbischen Jnra hinweg führen mehrere wichtige Straßen zum Rheiuthal, worin das alte Konstanz als Bodenseehasen und zugleich als Brückenstadt am Rhein zu einer blühenden Verkehrs- und Handelsstadt ausgewachsen ist. Frank. Reich an Siedlungen ist auch das fränkische Becken, das Gebiet des Mains. Aber da hier der Ackerbau vorwiegt, so siud die Städte im all- gemeinen klein. Nur Nürnberg und Fürth sind als Handels- und Industriestädte zu großen Gemeinwesen herangewachsen. Nürnberg, an einer wichtigen'verkehrsstraße, die über den Jura hinweg nach Süden führt, gelegen, war im Mittelalter als freie Reichsstadt eine der gewerbthätigsten Städte Süddeutschlands. In der Altstadt trägt es noch ganz das Gepräge jener Zeit. Heute blüht hier besonders das Kunstgewerbe, das ebenfalls in jener glänzenden Vergangenheit wurzelt, aus der uus reiche Schätze dieser Art überkommen sind, welche zu einem großen Teil im dortigen germanischen Museum aufbewahrt werden. In dem Gebiet der Rednitz gedeiht namentlich der Hopfenbau. Ihm verdankt Ansbach an der Rezat feine Bedeutung. Nach dem Main hin tritt zum Hopfeubau der Garteubau hiuzu. Der Mittelpunkt desselben ist Bamberg. Auch die Universität Erlangen ist eine echte Ackerbürger- stadt. Bei Solenhofen im Jnra werden die berühmten lithographischen Schiefer gebrochen. Im Quellgebiet des Mains liegen Bayreuth und Kn Imbach. Letzteres hat große Bierbrauereien. Mainabwärts treffen wir die Industriestadt Schweinfurt. Nordwestlich davon ist Kissingen an der fränkischen Saale ein vielbesuchter Badeort geworden. Die bedeutendste Stadt am Main ist die Universität Würzburg. Hier kommen wir bereits wieder zum Wein, dessen Anbau in dem klimatisch ungünstigen oberen Main- gebiet nicht mehr lohnt. Dort entwickelte sich infolgedessen, da der Hopfen noch gedeiht, wie im bayrischen Alpenvorland, die Bierbrauerei. Wo der Main den waldreicheu, aber städtelosen Spessart umflossen hat, liegt Aschassen- bürg mit einer Forstakademie. Das kleine Rothenburg an der Tauber hat wie Nürnberg ein vollkommen mittelalterliches Aussehe» sich bewahrt. Das mitteldeutsche Geliirgsland. § 33. Die allmähliche Nordabdachnng Mitteleuropas erfährt eine kurze Unter- brechung in der Schwelle des mitteldeutscheu Gebirgslaudes. Im Westen schließt dieses in einer Breite von fast 150 km das südwestdeutsche Gebirgs-

6. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 37

1896 - Leipzig : Freytag
Das deutsche Alpenvorland. 37 Vor allem bewegte sich im Mittelalter ein (lebhafter) Handel nach dem Mittelmeer hin. Damals blühten Ulm, Regensburg und Augs- bürg auf. Das württembergische Ulm am linken Donauufer ist als Mittelpunkt in dem Handelsverkehr zwischen dem Alpenvorland und Süd- Westdeutschland noch heute ein großer Stapelplatz. Hier beginnt die Donau- schisfahrt. Einst war Ulm auch freie Reichsstadt. Ein Zeuge dieser gläu- zenden Zeit ist das großartige Münster. Wie Ulm liegen Negensbnrg und Augsburg an alteu Handelsstraßen. Regensburg, das römische Castra reg'ina, war ein hervorragender Platz vor allem im Verkehr nach Mittel- und Norddeutschland. Heute bildet es einen wichtigen Eisenbahn- kuoteupuukt. Als freie Reichsstadt und vorher als Hauptstadt des Herzog- tums Bayern war es einst die bedeutendste Siedlung der oberdeutschen Hochebene. Sie ging aber zurück, als nach den Türkenkriegen der Handel mit dem Orient nicht wieder zu der früheren Blüte sich erhob. Schon im 15. und 16. Jahrhundert wurde sie überflügelt von Augsburg, dem alteu Augusta Vindelicorum der Römer. Gelegen an einer Straße, welche den Lech hinauf durch die Pässe der Kalkalpen und über Splügen und Breuner nach Italien führte, hat diese Stadt den Handel zwischen Deutschland und Südeuropa vermittelt. Auch sie war einst eine freie Reichsstadt. Gegenwärtig erfreut sie sich eiuer lebhaften Industrie unter Benutzung der Wasserkraft des Lech. Doch die genannten Städte verloren an Bedeutung für die oberdeutsche Hochebene, als Anfang dieses Jahrhunderts München aufzublühen begann. Diese schou vou Heinrich dem Löwen gegründete Stadt blieb Jahrhunderte hindurch selbst als Hauptstadt des Herzogtums Bayern unansehnlich. Erst die Bemühnngen König Ludwigs I., der München zur Pflegstätte der Küuste und Wissenschaften machte, erhoben es mit dem gleichzeitigen Anwachsen Bayerns zu der ersten Stadt Süddeutschlands. Auch gegenwärtig noch trägt es ein vorwiegend künstlerisches und wissenschaftliches Gepräge in den zahlreichen Instituten wie Universität, Polytechnikum, Kunstakademie und den Museen. Aber daneben ist München auch Handelsplatz, namentlich für Getreide. Durch die großartigen Bierbrauereien hat es sich einen Weltruf als Bierstadt erworben. Es zählt hente 400 000 Einwohner. Im äußersten Westen des Alpenvorlandes am Bodensee, der die ober- deutsche Hochfläche von der schweizerischen trennt, haben sich Lindau und Friedrichs Hafen als Hafenstädte entwickelt. Der Wasserkraft der Jller verdankt Kempten seine lebhafte Industrie. Es ist zugleich auch ein wichtiger Markt für den Viehhandel. Als Marktplätze landwirtschaftlicher Erzeugnisse erblühten Landshut an der Isar, Straubing an der Donau, sowie Amberg in der weniger fruchtbaren Oberpfalz. In den bayrischen Alpen finden wir keine größere Stadt. Einzelne kleine Sied-

7. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 93

1896 - Leipzig : Freytag
Die süddeutschen Staaten. 93 deutschen Reiches. Bayern enthält noch in seinem Kern das ehemalige Herzog- Bayern, tum, das um 1180 unter das Hauswittelsbach kam. Im 17. Jahr- hundert erfuhr es nach dem dreißigjährigen Krieg starke Erweiterungen und erhielt auch die Würde eines Kurfürstentums. Am Ende des 18. Jahr- Hunderts starb die ältere Wittelsbacher Linie aus, das Kurfürstentum ging an die Nebenlinie Pfalz-Zweibrücken über und wurde so mit der Pfalz der- einigt. In diesem Umfang trat es 1806 dem rheinischen Bunde bei und wurde dafür von Napoleon I. unter neuen Gebietserweiterungen, die namentlich im Maiugebiet lageu, zum Königtum erhoben. Als solches erhielt es auch im Wiener Frieden Bestätigung. Politisch nimmt es wie zum Teil auch Württemberg im deutschen Reiche eine Sonderstellung ein. Das Königreich Württemberg, das Land am Neckar und der oberen Würt- Donau, liegt im Bereich des ehemaligen Stammesherzogtums Schwaben.tcm6frfl- Mehrere kleine Fürstentümer und freie Städte bilden in Gemeinsamkeit mit der Grafschaft Württemberg die Grundlage des heutigen Königreichs. Schon 1495 wurde die Grafschaft ein Herzogtum, aber erst zu Beginn unseres Jahrhunderts Kurfürstentum. Unter Napoleon I. bekamen die württem- bergischen Kurfürsten den Königstitel ebenfalls unter Vergrößerung ihres Besitzes. Auch das Großherzogtum Baden hat seine heutige Ausdehnung erst Bade». 1806 erhalten. Den Kern desselben bildet das Stammland der Zäh- ringer, aus dem 1130 die Markgrafschaft Baden hervorging. Diese wurde 1806 mit anderen kleineren Herrschasten vereinigt und zum Groß- Herzogtum erhoben. Das weit kleinere Großherzogtum Hessen hat sein Stammland in Hessen, der kleinen Grafschaft Katzenellenbogen bei Darmftadt. Diese Grasschaft kam im 15. Jahrhundert zur norddeutschen Landgrafschaft Hessen, die im 16. Jahrhundert geteilt wurde. Die Darmstädter Linie erhielt die Graf- schaft Katzenellenbogen, zu der sie sich später Nheiuhessen und Oberhessen hinzu erwarb. Für den Beitritt Hessen-Darmstadts zum Rheiubuud bekam das Land unter beträchtlicher Gebietserweiterung die großherzogliche Würde. Von dem damaligen Besitz verlor es 1866 wieder einen geringen Teil. Unmittelbar unter den Reichsbehörden stehen die Lande Elsaß-Loth- Elsaß- ringen. Sie werden von einem vom Kaiser ernannten Statthalter ver- waltet. Elsaß war einst ein Teil des alten Stammherzogtums Schwaben, das im späteren Mittelalter in viele kleine Gebiete geistiger und weltlicher Herren zerfiel und dadurch leicht dem deutschen Reiche entrissen werden konnte. Der Hauptteil wurde im westfälischen Frieden zu einer französischen Provinz gemacht. Deutsch-Lothriugeu gehört dem ursprünglich deutschen Herzog- tum Ober-Lothringen an, das erst im 18. Jahrhundert an Frankreich abge- treten wurde.

8. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 110

1889 - Leipzig : Freytag
110 59. Schnellpresse (19. Jahrhundert). Freund und Gnner, welcher ihm die Mittel gab, eine neue Druckerei anzu-legen. Spter wurde er von dem Grafen von Nassau wegen geleisteter williger Dienste" als Hofjunker mit lebenslnglichem Ruhegehalte nach Eltville im Rhein-gan berufen und lebte hier in Drftigkeit, aber sorgenfrei, bis er etwa 1468 starb. Sein Grabmal wurde bei der Belagerung von Mainz während der franzsischen Revolution (1793) bis auf jede Spur vernichtet. Fust und Schffer gaben schon 18 Monate nach der Trennung (1457) eine Psalmensammlung, das Ps a l-terium, heraus, das bisher unbertroffene Meisterwerk der Buchdruckerkunst, und 1462 die Biblia sacra latina, d. h. die lateinische Bibel nach der allgemeinen bersetzung der katholischen Kirche. Als Graf Adolf von Nassau 1462 Mainz strmte und einscherte, wurde ihre Werksttte verbrannt, bald aber wieder her-gestellt, und Schffer gab bis in sein hohes Alter noch 49 namhafte Werke heraus. Die im Jahre 1462 flchtig gewordenen, nach allen Seiten hin ver-streuten Buchdruckergehilfen verbreiteten aber bis 1500 diese Kunst berallhin, so da sie bald nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa und den andern Erdteilen sich einbrgerte. Hielt man sie anfnglich fr eine hllische Kunst (Schwarzkunst), so wurde sie doch bald besser gewrdigt; ein Buch kostete ja von nun an kaum den zehnten Theil des frheren Preises, und darum konnte jedermann lesen und schreiben lernen und sich ein gewisses Ma von Bildung, die frher auf den geistlichen und ritterlichen Stand beschrnkt war, aneignen. Dadurch ist aber die Buchdruckerkunst einer der erfolgreichsten Vorboten der Neuzeit geworden.

9. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 76

1889 - Leipzig : Freytag
76 Viele diese Burgen sind noch heute als Ruinen von ergreifender Schnheit erhalten; manche sind mglichst treu in ihrer frheren Gestalt wieder hergestellt worden, wie die Hohenzollernburg bei Hechingen und die Wartburg bei Eisenach. 3. Die Turniere. Der ritterliche Sinn und die Freude an der Erprobung mnnlicher Kraft und Gewandtheit, sowie an Entfaltung edler Pracht wurde durch die Ritterspiele oder Turniere wesentlich gefrdert. Sie fanden auf 28. Burg Fleckenstein (nach Srecklin), Burgruine tm Elsa, nordstlich von Weienburg, auf einem 42 m hohen Felskegel im Ii. Jahrhunderte angelegt, im 15. und 16. Jahrhunderte ausgebaut. dein Markte, dem Burghofe oder einem freien, mit Schranken umgebenen Platze statt, um welchen sich Sitze fr die Zuschauer erhoben. Unter dem Schmettern der Trompeten ritten die Teilnehmenden in strahlender Rstung, mit wehendem Helmbusche, in die Schranken ein und warteten, bis sie der Reihe nach von dem Herolde zum Lanzenstechen entweder bei ihrem Namen, oder, wenn

10. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 92

1889 - Leipzig : Freytag
Mantel, das Pallium, in Rom holen wollte; auch war ihm seine Frmmigkeit wohl bekannt. Hatte doch Rudolf einst einem Priester, der einen Sterbenden _ trsten wollte und durch einen angeschwol- lenen Bach aufgehalten wurde, sein eigenes ||| 1 Ro geliehen, damit er das Wasser nicht Mii I Iiv M durchwaten brauche, und das Pferd anderen Tages nicht wiedergenommen, da es den Heiland getragen. Dieser Priester aber war spter Werners Kaplan geworden. Wie seine Frmmigkeit, so war anch seine Biederkeit, Klugheit und Tapferkeit aner-kannt und vielfach bewhrt. Seine Stammburg, die Habichts-oder Habs brg, vou der heute noch wenige Trmmer vorhanden sind, lag auf einem frei die Gegend berschauenden Felsen an der Aar (Aargau in der Schweiz). Dort und im Elsa besa er ansehnliche Schlsser und betrchliche Gter, aber doch nicht Macht genug, da man ihn htte frchten mssen. Er war 55 Jahre alt, rstig und als tapferer Kriegsmann geachtet; so konnte ihm sein Schwager die vollzogene Wahl melden. Rudolf lag gerade vor Basel, mit dessen Bischfe und Brgern er Fehde hatte, als er die Nachricht von seiner Wahl erhielt. Sofort wurde Frieden gemacht; der Bi-schof aber soll, zu Tode erschrocken, zu Gott emporgerufen haben: Nun steh' fest in Deinem Reiche, also, da er nicht ersteige Deinen Himmel ohne Wank". 3. Rudolfs Krnung. Aachen war von 8141558 die Krnungsstadt der deutschen Könige, wie Frankfurt a. M. die Wahlstadt. Nach der Krnung am 1. November 1273 begab sich Rudolf mit den Reichsfrften in die Kirche, um 4o. Rudolf von Habsburg Grabstein tm Dom zu . . Speyer. Nach Stacke, Deutsche Geschichte.) die Belehnung Au Vollziehen. Als das Seepter dazu fehlte, auf welches der Lehnseid abgelegt werden mute, ergriff Rudolf in glcklicher Geistesgegenwart
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